Es klappert die Mühle am rauschenden Bach
Es klappert die Mühle am rauschenden Bach: klipp, klapp!
Bei Tag und Nacht ist der Müller stets wach klipp, klapp!
Er mahlet das Korn zu dem kräftigen Brot,
und haben wir dieses, dann hat's keine Not.
Klipp, klapp, klipp, klapp, klipp, klapp!
Flink laufen die Räder und drehen den Stein: klipp, klapp!
Und mahlen den Weizen zu Mehl uns so fein: klipp, klapp!
Der Müller, der füllt uns den schweren Sack,
der Bäcker das Brot und den Kuchen uns backt.
Klipp, klapp, klipp, klapp, klipp, klapp!
Wenn goldene Körner das Ackerfeld trägt, klipp, klapp!
Die Mühle dann flink ihre Räder bewegt, klipp, klapp!
Und schenkt uns der Himmel nur immer das Brot,
so sind wir geborgen und leiden nicht Not.
Klipp, klapp, klipp, klapp, klipp, klapp!
Der volle Sack
Ein dicker Sack - den Bauer Bolte,
Der ihn zur Mühle tragen wollte,
Um auszuruhn, mal hingestellt
Dicht an ein reifes Ährenfeld -
Legt sich in würdevolle Falten
Und fängt ´ne Rede an zu halten.
Ich, sprach er, bin der volle Sack.
Ihr Ähren seid nur dünnes Pack.
Ich bin´s, der euch auf dieser Welt
In Einigkeit zusammenhält.
Ich bin´s, der hoch vonnöten ist,
Daß euch das Federvieh nicht frißt;
Ich, dessen hohe Fassungskraft
Euch schließlich in die Mühle schafft.
Verneigt euch tief, denn ich bin Der!
Was wäret ihr, wenn ich nicht wär?
Sanft rauschten die Ähren:
Du wärst ein leerer Schlauch, wenn wir nicht wären.
Wilhelm Busch
De arm jung Möllerbruss
Un sünd de Möhlen landaf, landop
ok noch so groot un schön,
un sitt se noch so babenop,
so riek as uns`is keen!
Dat makt, bi uns levt een Prinzess,
so schön, as`t man een giwt!
Weer dat nich rein en blinnen Hess,
den dar de Leev nich driwt?
Diss`wunnerleeve, fine Dern,
mien Meister sien Marie,
de mag ik för mien Leben gern,
un jüst so mag se mi.
Un bün ik ok en arm jung Bloot
un hew nich Good noch Geld,
se will mit mi dör Not un Dood
un dör de wiede Welt!
Keen awer weet, wat nich noch mal
mien Herr sien Neesegg`n lett?
mi erst as Söhn in`n Hochtiedssaal,
denn in de Möhl rinsett?
Sünd denn de Möhlen landaf, landop
ok noch so groot un schön,
sitt ik toletz noch bebenop
un bün so riek, as keen!
Gustav Möhring
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