"Hasselburger Wassermühle"
Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung
Die Hasselburger Mühle gehört zu den traditionsreichen Mühlenanlagen im Lande, die sich an besonders geeigneten Standorten seit alter Zeit erhalten haben. Ursprünglich dem Gut Hasselburg untertan, wurde sie 1877 von dem Müller Johann Heinrich Kurth in Erbpacht erworben. Die Gesamtsituation ist, bis auf die einst zugehörige Windmühle, noch weitgehend vorhanden. Denkmalpflegerisch bedeutsam ist diese Anlage deshalb, weil hier in eindrucksvoller landschaftlicher Lage neben der für den Wassermühlenbetrieb notwendigen Wasserführung auch die komplette innere Mühlentechnik vorhanden ist. Diese Anlage legt ein eindrucksvolles Zeugnis einer vergangenen Wirtschaftsform ab.
Geschichtlicher Hintergrund der
"Hasselburger Mühle"
- 1316 Zum ersten Mal erwähnt bei der Landesteilung des Grafen
Johann II. Hierbei erhielt Gerhard der Große auch die
„ molen tho Slemyne“.
Vermutlich ist hiermit die spätere Hasselburger Mühle gemeint.
Die weiteren Überlieferungen sind rar.
- 1500 Verkauft Detlef von Buchwald seinen „Hoff tor Hasselborg mit
allen togelegenen molen, dörpen u. gudern“ an Gosche von Ahlefeld.
Buchwald + Söhne nehmen teil an der Fehde gegen die
Dithmarscher Bauernrepublik. Alle Buchwalds werden erschlagen.
- 1652 In dem Dorf „Lütgen Schlamin“ besteht ein „Edelhoff mit neun
Pflügen und eine Mühl“.
- 1760 In Kirchenbüchern wird Mühle und Müller in Klein-Schlamin
erwähnt.
- 1789 taucht zum ersten Mal der Name Hasselburger Mühle auf.
Unter dem jetzigen Hasselburger Gutsherrn Graf von Dernath
wird auch eine Windmühle erbaut.
- 1816 kauft der Brodauer Gutsherr Niemeyer das in Konkurs gegangene
Hasselburg auf. Aber vermutlich nicht die Mühlen.
- 1828 Der Hufner Grell im Nachbarort Marxdorf macht Konkurs. Hierzu
gehören auch 1 holländ. Windmühle, 1 Wassermühle,
1 Wohnhaus, Scheune, Kathen, Garten und 12 Tonnen Land.
- 1856 Wird das Mühlengrundstück unter Sibstin als Erbpachtstelle
aufgeführt mit 1 Windmühle und 1 Kornwassermühle mit einem
Ölgange.
- 1877 Erhält der aus einer holst. Bauernfamilie stammende Johann
Heinrich Kurth die Mühle in Erbpacht.
- 1882 Johann Heinrich Kurth wird Besitzer der Mühle.
- 1908 Die Windmühle brennt ab.
- 1914 Der Enkel Johann Heinrich Kurth III wird geboren.
- 1915 Der Sohn Johann Heinrich Kurth II fällt in Russland.
- 1919 Die Witwe des J.H. Kurth II heiratet den Müller Ferdinand Wulf.
Beide bewirtschaften die Mühle bis 1945.
- 1935 wird ein Deutz Dieselmotor eingebaut.
- 1941 Der Müller J.H. Kurth III kehrt schwer verwundet aus dem Krieg
zurück. Er bewirtschaftet mit seiner Ehefrau die Mühle bis 1970.
- 1986 Johann Heinrich Kurth III verstorben.
Die Mühle geht in den Besitz der Familie Söhl über.
- 1993 Wohnhaus – Mühlengebäude – Mühlentechnik – Dieselmotor
und Wasserführung wird unter Denkmalschutz gestellt.
- 2003 Der einzige verbleibende Mahlstein wird gängig gemacht.
Jetzt Hobby der Besitzer.
- 2004 Ein neues Wasserrad wird eingebaut.
Seit der ersten Erwähnung seit 1316 sind immerhin 708 Jahre vergangen und seit 148 Jahren ist sie im Privatbesitz
der Familie Söhl.
Alljährlich findet
am
Pfingstmontag der Deutsche Mühlentag
-Tag der offenen Tür –
statt.
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